Warum soziales Unternehmertum das nächste große Thema ist…

Sönke Burkert und Nils Dreyer gaben mit ihrem Impulsvortrag (Originaltitel: Why Social Entrepreneurship is the next big thing) eine kurze Einführung, warum Sie daran glauben, dass Social Entrepreneurship mehr als nur ein kurzfristiges Trendthema ist. Ihre Sichtweise unterlegten sie anhand von 6 Thesen.

Soziales Unternehmertum – vor dem Durchbruch?

Die Sechs Thesen der Hilfswerft

  1. Die zunehmende Digitalisierung entfesselt das derzeit noch limitierte Engagement
  2. Menschen, die in Sozialunternehmen arbeiten, sind motivierter
  3. In einer transparenten Welt wir es immer schwieriger schlechte Produkte zu verkaufen
  4. Soziale Unternehmen scheitern seltener als herkömmliche Startups
  5. Keine Quote nötig: In sozial orientierten Unternehmen haben Frauen und Männer gleiche Chancen
  6. Die Quellen für Glück und Zufriedenheit sind die Grundlage für bahnbrechende Online-Geschäftsmodelle

 

 

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Social Impact Speaker Nils Dreyer

Nils baute sein erstes Startup ein Online-Quiz Community parallel zu seiner Ausbildung bei der Sparkasse in Niedersachsen auf. Während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Witten/Herdecke gründeten er und einige Freunde eine Kommunalberatung, um kreative Konzepte der Bürgerbeteiligung zu implementieren. Nach seinem Abschluss im Jahr 2006 arbeitete er als Projektleiter bei einem traditionellen Familienunternehmens. Kurze Zeit später gründete er Textprovider inzwischen eine der führenden Online-Content-Marketing-Agenturen in Deutschland. Im Jahr 2014 übergab er das operative Geschäft an das Management-Team. Zusammen mit seinen zwei Freunden Carsten und Sönke gründete er Hilfswerft ein Social Business, welches das Konzept des sozialen Unternehmertums fördert und Changemaker ausbildet.

 

Nils Dreyer
(Gesellschafter Hilfswerft gGmbH)
nils@hilfswerft.de
0421-52081360
xing.com/profile/Nils_Dreyer

Social Entrepreneurship Referent Sönke Burkert

Sönke ist Mitbegründer der Hilfswerft gGmbH, einem Social Business für die Training sozialer Unternehmer und Inkubator für Unternehmen mit Social Impact.

Sönke absolvierte die Universität Oldenburg mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre und Statistik.

Mit 18 Jahren etablierte er seine erste Online-Agentur für digitale Werbung und CRM-Lösungen. Nach Abschluss seines Studiums gründete er ein Online- und Offline-Couponing-Unternehmen, welches er fast sechs Jahre als Geschäftsführer leitete. Er zog sich aus dem Management im Oktober 2014 zurück, um die Hilfswerft aufzubauen.

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Zusammenfassung des Vortrags

Sönke und Nils stellten in ihrem Vortrag sechs – teilweise bewusst provokante – Thesen zur Entwicklung des Sozialunternehmertums auf

1. Die zunehmende Digitalisierung entfesselt das derzeit noch limitierte Engagement

Durch Plattformen wie Change.org oder betterplace werden wir – insbesondere in Kombination mit den sozialen Netzwerken – mit dem Engagement und den Problemen unserer Mitmenschen konfrontiert. In Umfragen, die der Frage nachgehen, warum Menschen sich nicht engagieren, wird als Hauptgrund “ich bin niemals gefragt/gebeten worden” genannt. Durch du zunehmende Digitalisierung und Personalisierung können wir uns schon heute darauf einstellen, dass wir alle zukünftig häufiger gefragt werden.

2. Menschen, die in Sozialunternehmen arbeiten, sind motivierter

Menschen lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise motivieren. Von den sieben Schlüsselmotivatoren (gemäß Brian Ward) treffen vier (Relatedness, Purpose, Meaning und nonmonetäre Rewards) insbesondere auf Sozialunternehmen zu, während Power und (monetäre) Rewards eher die Motivationsbasis in klassischen Unternehmen bilden.

3. In einer transparenten Welt, kann man es sich nicht mehr erlauben schlechte Produkte zu verkaufen

Uns als Konsumenten stehen bei einer Kaufentscheidung immer zahlreichere Informationen zur Verfügung, die wir mit einbeziehen bzw. berücksichtigen können. Sei es eine Bewertungen anderer Nutzer, Gütesiegel oder Medienberichte über das Unternehmen. Firmen, die langfristig nicht nach sozialen Standards agieren, laufen Gefahr von Wettbewerbern, die dies tun, verdrängt zu werden.

4. Soziale Unternehmen scheitern seltener als herkömmliche Startups

Von den 10 häufigsten Gründen, warum Startups scheitern, treffen sechs deutlich eingeschränkt für Social Businesses zu. Ein Beispiel: mit 42% am Häufigsten, wurde “no market need” genannt. Sozialunternehmen nutzen überdurchschnittlich häufig Crowdfunding-Kampagnen, um frühzeitig den Marktbedarf zu evaluieren.

Aber woran scheitern Sozialunternehmen dann? Aus unserer Sicht sind es primär organisationale Probleme, wie z.B. ein Mangel an betriebswirtschaftlichem Know-how, der sich häufig in einem nicht ausgereiften Geschäftsmodell zeigt.

5. Keine Quote nötig: In sozial orientierten Unternehmen haben Frauen und Männer gleiche Chancen

In sozial orientierten Unternehmen ist die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in der Führungsebene schon deutlich weiter fortgeschritten als beispielsweise in den oft zitierten DAX-Unternehmen. Frauen sind häufiger Bestandteil der Geschäftsleitung und des Gründungsteams.

6. Die Quellen für Glück und Zufriedenheit sind die Grundlage für bahnbrechende Online-Geschäftsmodelle

Die wissenschaftliche Forschung zeigt, was Menschen glücklich macht – die fünf wesentlichen Einflüsse auf das subjektiv empfunden Glück des Einzelnen sind:

  1. Freunde um mich herum
  2. Leben in einer Partnerschaft
  3. Eigene Ziele erreichen
  4. Gutes tun, Menschen helfen
  5. Arbeits- und Ausbildungsplatz

Um alle genannten “Glücklich-Macher” herum, haben sich digitale Geschäftsmodelle gebildet – einige Beispiele: Freunde -> Facebook; Partnerschaft -> Parship; Ziele erreichen -> Babbel; Arbeitsplatz -> Monster, Stepstone, Xing. Lediglich das Thema “Gutes tun, Menschen helfen” ist noch weitestgehend unbesetzt – und (auch daher) das Haupt-Tätigkeitsfeld der Hilfswerft.