Denis Bartelt, Mitbegründer und CEO der Crowdfunding-Plattform startnext, zeigte in seinem Vortrag auf dem Social Entrepreneurship Camp 2015 in Berlin (Originaltitel: Crowdfunding – how can social business profit from) die Möglichkeiten auf, eine gemeinnützige Geschäftsidee durch die Crowd zu finanzieren.
Crowdfunding als Chance für Social Business
Kernaussagen des Vortrags
- Crowdfunding schafft Transparenz, senkt Barrieren der Finanzierung und erweitert den „I-like-Button“ um die Komponente Geld.
- Gerade für Social Businesses hat Crowdfunding eine hohe Relevanz.
- Die Finanzierung über die Masse bietet mehr als monetäre Vorteile.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von de.slideshare.net zu laden.
Social Entrepreneur Denis Bartelt
Denis Bartelt ist Serienunternehmer im Internetbereich. 2003 gründete er die Internetagentur tyclipso.net. Zudem ist er Mitbegründer von startnext.com – einer der führenden Crowdfunding-Plattform im deutschsprachigen Raum.
Er ist auch der Initiator der co:funding Konferenzen und Autor des co:funding Handbuchs “Capital C – crowdfunding handbook”.
Denis Bartelt ist zudem Unterzeichner des “entrepreneur’s pledge”.
Zusammenfassung des Vortrags
Was ist Crowdfunding?
Die Worte „Crowd“, also eine große Menge von Menschen, und „Funding“, die Finanzierung einer Sache oder Idee, stehen für eine Finanzierungsform, die aktuell rasant an Bedeutung gewinnt – gerade für soziale Ideen und Unternehmen. Crowdfunding erweitert das „I-like-System“ von Social Media um die Komponente Geld: Wer eine Idee für gut befindet, ist herzlich dazu aufgerufen, diese finanziell zu unterstützen. Crowdfunding schafft Transparenz und nimmt die Hürde aus dem Markt, viel Geld in wenige Projekte investieren zu müssen – jeder kann nun den gewünschten Betrag in die favorisierten Projekte einbringen.
startnext, das im Jahr 2010 gegründet wurde, ist im deutschsprachigen Raum aktiv und hat eine halbe Million Nutzer, die bereits über 18 Millionen € über die Plattform investiert haben.
Warum investiert die Crowd in Social Businesses?
Knapp 30 % der bei startnext veröffentlichten Projekte sind soziale Ideen und Unternehmen, die für gemeinnützige Zwecke Geld einsammeln. Erfolgreiche Kampagnen nachhaltiger Geschäftsmodelle sind z.B. fair produzierte Turnschuhe (mehr als 30.000 € gesammelt), Zelte, die Flüchtlingen ein temporäres Zuhause geben (rd. 55.000 €) oder fast 110.000 € für einen Berliner Supermarkt, der ohne Verpackungen auskommt. Warum hat gerade das soziale Unternehmertum solch eine hohe Relevanz für Crowdfunding-Modelle? Vorteile, die diese Ansätze bieten, sind u.a. ein hohes Maß an Authentizität, die Möglichkeit, mit wenig Geld Gutes zu tun und eine direkte positive Veränderung im Umfeld der spendenden Person.
Warum sollten mehr Social Entrepreneurs auf Crowdfunding setzen?
Zunächst einmal, um unabhängig Geld einzusammeln, klar. Aber über diesen Grundnutzen hinaus bietet die Finanzierung über die Masse weitere Vorteile: Die Plattform steigert – im Idealfall mit Unterstützung einer begleitenden Kampagne in den sozialen Medien – den Bekanntheitsgrad der Idee und sorgt kostenlos für PR sowie ein Netzwerk aus Interessenten und potentiellen Käufern. Außerdem bietet Crowdfunding die Möglichkeit, mehr über den Markt und die potentiellen Kunden zu erfahren: Ist die Idee einfach genug und für jeden verständlich? Warum investieren Menschen – warum nicht? Wie muss das Produkt im Idealfall aussehen, damit mehr Geld gesammelt werden kann? Die Antworten liefert die Crowd z.T. kritisch in Diskussionsforen oder direkt an die Initiatoren der Kampagne. Und falls eine Crowdfunding-Kampagne nicht erfolgreich sein sollte, gibt es die Möglichkeit, das Produkt und den Auftritt zu optimieren – und noch einmal damit an den Markt zu gehen: review, optimize, try again – start next!