Hybride Finanzierung eines Social Business

 

Benjamin Vahle zeigte in seinem Workshop auf dem Social Entrepreneurship Camp 2015 in Berlin (Originaltitel: Hybrid-Financing: how to bootstrap a Social Business) auf, wie sein Unternehmen Boost ohne externe Finanzmittel auskommt und wächst.

Wie starte ich ein Social Business ohne Geld?

 

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Zusammenfassung:

  • ŸHybride Finanzierungsformen nehmen Druck von einem Social Business, direkt selbst Gewinne erwirtschaften zu müssen
  • So wie sich Baron Münchhausen am eigenen Schopfe aus dem Sumpf gezogen hat, hilft Bootstrapping Gründern, aus eigenen Mitteln zu wachsen
  • Bootstrapping, also das Sich-selbst-an-den-Stiefriemen-nach-oben-ziehen, ist dann sinnvoll, wenn externe Mittel schwer oder nur mit hohem Kontrollverlust akquirierbar sind

Serial Social Entrepreneur Benjamin Vahle

Benjamin Vahle ist seit mehr als zehn Jahren Social Entrepreneur. Nach der Gründung von Make A Difference e.V. im Jahr 2005, ist Benjamin nun Gründer und CEO des Non-Profit-Unternehmens Boost, das Online-Käufern eine Möglichkeit bietet, Geld ohne zusätzliche Kosten zu spenden. Benjamin studierte Betriebswirtschaftslehre in Deutschland, den USA und Kanada. Durch seine Arbeit bei Boost ist er Experte rund um das Thema Finanzierung eines Sozialunternehmens. Benjamin zeigt kreative und alternative Wege der Finanzierung auf und gibt Einblicke in seine Erfahrungen als Social Entrepreneur.

Benjamin-Vahle

Zusammenfassung des Vortrags von Benjamin Vahle

Benjamin Vahle war im Februar 2012 einer der beiden Gründer von boost, einem gemeinnützigen Online-Start-up. Die Idee hinter boost ist es, allen Menschen ein Engagement für den guten Zweck zu ermöglichen – egal, wie wenig Geld oder Zeit sie haben. Dafür bietet boost einen Weg, um das Alltägliche mit der guten Tat zu verbinden. Man macht genau das, was man ohnehin schon macht: online einkaufen. Es sind nur wenige zusätzliche Klicks nötig, um durch den Online-Einkauf einen Mehrwert zu generieren. Seit seiner Gründung hat boost über 20.000 Nutzer gewonnen, mehr als 500 Online-Shops und über 1.000 Charities zum Mitmachen bewegt, fünf Mitarbeiter eingestellt und mehr als 500.000 Euro an Spenden generiert.

Und: Benjamin hat sich mit der Finanzierung von boost und dabei mit Bootstrapping (Bootstrap = Stiefelriemen) beschäftigt. Dieses Sich-selbst-an-den-Stiefelriemen-nach-oben-ziehen ist ein Sinnbild für eine Unternehmensentwicklung ohne externe Mittel. Dafür müssen die Gründer auf schnelles Wachstum verzichten, haben aber weiterhin die volle Kontrolle über ihr Unternehmen. Was zunächst romantisch klingt, ist mit viel Arbeit für die Gründer verbunden: Durch die fehlenden externen Mittel fehlt oftmals auch Geld für externe Dienstleister und Unterstützer. Aus dieser Not muss das Unternehmen eine Tugend entwickeln: Fokussierung auf das Produkt, dessen Kernnutzen und die Kunden ist überlebenswichtig – denn große Fehltritte darf sich ein finanziell schlank aufgestelltes Unternehmen nicht leisten. Der unbedingte Glaube an das Gelingen der Vision treibt jeden Gründer an – für Unternehmen, die ihr Engagement zunächst selbst finanzieren ist dieser Glaube das Fundament des Erfolgs.