Nachbericht Gründungswoche Bremen: „Gründen mit Sinn – Für mehr Zebras statt Einhörner“

Ein schwarz-weiss gestreifter Abend

Im Rahmen der Gründungswoche in Bremen haben wir zusammen mit BEGIN (Bremer Existenzgründungsinitiative) am 20.11. „Gründen mit Sinn – Für mehr Zebras statt Einhörner“ veranstaltet. Mit dabei war auch Uwe Wunder von Social Impact, der uns Einblicke in die Potentiale der bremischen Social Entrepreneurship Szene gewährte und für uns ein Bild davon entwarf, wie ein Social Impact Lab in Bremen aussehen könnte.

Zunächst spielten wir eine Runde PINGO – ein Programm zur Erhebungen von Meinungsbildern. Mit der Frage „Was sollte heute beim Thema ‚Gründen mit Sinn‘ angesprochen werden?“, wurde alle TeilnehmerInnen dazu aufgefordert, damit assoziierte Begriffe in ihr Smartphone zu tippen und abzusenden. Das Ergebnis kann sofort ermittelt und visualisiert werden:

Interessant für die folgenden Beiträge, um die Begriffe nochmal aufzugreifen, zu erklären und in neue Beziehung zu einander zu setzen! Die TeilnehmerInnen sollten ja eine ordentliche Portion neues Wissen mit nach Hause nehmen! 😉

Where to Begin?

Zunächst stellte Michael Stuckenberg BEGIN vor. BEGIN unterstützt junge GründerInnen beim Start ins Unternehmertum und kann beispielsweise beim Erstellen des Businessplans unterstützen und hilfreiche Tipps geben (Insbesondere beim Thema Finanzen, was für die meisten wohl die größte Herausforderung darstellt). Beim Blick in die Förderungsmöglichkeiten, den Austausch mit anderen GründerInnen und dem Netzwerk auf welches BEGIN zugreifen kann, wird eines besonders deutlich: Erkennt man die Möglichkeiten der Hilfsleistungen, die einem in Bremen geboten werden, erscheinen einige vermeintliche Hürden in die Selbstständigkeit gleich viel kleiner!

Veranstaltung Zebras statt Einhörner

Wie macht eigentlich ein Zebra?

Vom „klassischen“ Gründen, wo vornehmlich der Gewinn (und seine Steigerung) im Vordergrund stehen, ging es über zum thematischen Schwerpunkt des Abends „Mehr Zebras statt Einhörner“. Einhörner stellen dabei die Lieblinge von Finanzinvestoren dar. Sie versprechen eine sehr gute Rendite, Einhörner werden mit über einer Milliarde Dollar bewertet. In Deutschland gibt es jedoch gerade einmal sechs Einhörner, also fast so häufige Sichtungen wie bei den Fabelwesen. Hello Fresh oder Auto1 gehören zum Beispiel dazu, vor dem Börsengang auch Zalando. Doch lohnt es, diesen Gründungstyp als Vorbild zu nehmen? Sie sind nur sehr selten und ein heftiger Wettbewerb umgibt sie. Auch der gesellschaftliche und persönliche Sinn können schnell hinterfragt werden.

Zebras hingegen sind zwar auch auf schwarze Zahlen (Streifen) aus, doch möchten zudem moralisch eine weiße Weste behalten. Außerdem sind sie kooperativ, bewegen sich in großen Herden und unterstützen den kollektiven (gesellschaftlichen) Output. Zebra-Gründungen müssen dabei nicht nur Social Enterprises sein, amerikanische Beispiele des Originalartikels sind Buffer und Basecamp. Bei deutschen Beispielen gibt es das Getränke-Kollektiv Premium von Uwe Lübbermann und wellcome, die per Social Franchise-Konzept auch mit klassischen Wohlfahrtseinrichtungen zusammenarbeiten. Zebras und Zebra-Unternehmen gemein ist der Bedarf eines unterstützenden Ökosystems, wofür neben der Hilfswerft auch der nächste Impuls stand.

Zum vorgestellten Artikel gibt es einen deutschen Einstieg vom Innovations- und Share Economy-Denker Daniel Bartel.

Ein Social Impact Lab für Bremen

Nach einer kurzen Pause ging es mit Uwe Wunder weiter. Uwe arbeitet seit ca. einem Jahr unermüdlich daran, ein Social Impact Lab in Bremen zu etablieren. Dafür müssen Unterstützer aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammengetrommelt werden. Vor kurzem war auch mal wieder Norbert Kunz, Gründer von Social Impact und Ashoka-Fellow, zu Besuch in der Hansestadt, um ihn in seiner Mission zu unterstützen. Die Chancen stehen hoch, dass das Social Impact Lab nächstes Jahr aktiv werden wird. Wie für viele andere Labs in Deutschland (an den Standorten Berlin, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Duisburg, München, Potsdam, Stuttgart) gilt es auch für Bremen ein Schwerpunktthema zu besetzen.

In Bremen wird sich mit einem höchstrelevanten Thema beschäftigt werden: Kinderarmut. Bremen ist neben der hohen Arbeitslosigkeit ebenfalls sehr von zunehmender Kinderverarmung bedroht. Im Social Impact Lab sollen Lösungen entwickelt werden um diesem Problem mittels sozialer Innovationen entgegengewirkt werden.

Nach den Inputs ging die Runde in dein Speed-Dating Marathon über, damit man sich gegenseitig kennenlernt und außerdem noch offene Fragen klären kann. Im Anschluss wurden die Erkenntnisse noch einmal zusammengefasst und die letzten Fragen konnten an die Referenten in einer freien Runde gestellt werden.

Der Abend war sehr erleuchtend und hat uns allen noch mehr klar gemacht, wie wichtig Social Entrepreneurship für Bremen ist und das wir dranbleiben müssen, um seine Bedeutung in das Bewusstsein der Gesellschaft zu bringen. Der Zuspruch der TeilnehmerInnen bestätigte uns einmal mehr!

Wir freuen uns auf alles, was das Jahr 2018 bereithält!

… Bevor es soweit ist, gibt es am 5. Dezember noch einen letzten Stammtisch für dieses Jahr! Um 18 Uhr – dieses mal wieder im Karton! Es wird ein entspannter Abend mit etwas Input aber vor allem viel Zeit zum Austauschen, Visionen erschaffen für nächstes Jahr und vielleicht den ein oder anderen Glühwein. Wir freuen uns auf alte und neue Gesichter!

Anmelden möge man sich bitte hier:

8. Social Entrepreneurship Stammtisch

Bis dahin!

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