Hilfswerft-Interview mit Radio Bremen

„Sozialunternehmer räumen mit überholten Denkweisen auf“

Unser Social Entrepreneurship Stammtisch sorgte in Bremen für viel Aufmerksamkeit. Für Radio Bremen haben wir ein Interview gegeben und viele Informationen über die Szene in Bremen geteilt. Dieser Beitrag war am 14. September 2016 im Nordwestradio zu hören. Zunächst wurde beleuchtet wie unterschiedlich soziale Unternehmen aussehen können. Beispiele gibt es direkt in und um Bremen. Weserwork zum Bepiel ist ein integratives Coworking-Space, denn hier arbeiten auch Menschen mit Handicap. In Lilienthal röstet Utamsi fair und direkt gehandelten ökologischen Kaffee.

Vieles ist möglich, solange es nachhaltig ist

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Der erste Stammtisch zum Thema Social Entrepreneurship in Bremen

Es wird deutlich, dass es kein Patent-Rezept für das soziale Unternehmertum gibt, sondern viele Geschäftsmodelle, die das Potential dazu haben sozial-ökologisch zu wirtschaften, existieren. Birgit Reichardt, für Radio Bremen, gab sehr richtig wieder, dass Gewinne, die ein soziales Unternehmen erwirtschaftet, nicht an die Gesellschafter oder Aktionäre ausgeschüttet werden, sondern reinvestiert werden. „Man kann damit zum Beispiel Arbeitsbedingungen verbessern oder gucken wie ich mein Produkt noch nachhaltiger produzieren [kann]“. Dies heißt natürlich nicht, dass Sozialunternehmer kein Geld verdienen dürfen.

Das Interview ging auch auf die Schwierigkeit ein, Investoren zu finden, da soziale Unternehmen „nicht die üblichen Renditeversprechen machen können“. Wenn Banken nötige Kredite verweigern gibt es für Sozialunternehmer aber die Möglichkeit sich z.B. an Stiftungen zu wenden. Hier folgte auch der Hinweis, dass man sich bei weiteren Fragen zum Thema an die Hilfswerft wenden kann –  jawohl!

Wovon man sich als Social Entrepreneur verabschieden sollte

Sönke Burkert, Mitgründer der Hilfswerft, erklärte einige Vorteile des sozialen Unternehmertums:

„Wenn man das so umsetzt wie wir es definieren, dann fallen rund 90% der wirtschaftlichen Auswüchse unter den Tisch. Es gibt halt keinen Grund mehr schnellen Gewinn zu machen, es gibt keinen Grund mehr Bilanzen zu fälschen, es gibt keinen Grund mehr in irgendeiner Form Mitarbeiter schlecht zu behandeln.“

Wer Sozialunternehmer werden will sollte auf jeden Fall wissen: „Man muss ganz viel von diesem bekannten betriebswirtschaftlichen Denken der Gewinnmaximierung und alles möglichst billig produzieren über den Haufen werfen, wenn man sozialer Unternehmer werden will“, so Reichardt.

Soziales Unternehmertum muss richtig kommuniziert und verstanden werden

Am Ende des Beitrags kam auch die Konsumentenverantwortung zur Ansprache. Denn oftmals zahlt man natürlich für nachhaltige Produkte etwas mehr. Hier müssen Kunden aufgeklärt werden und verstehen was soziales Unternehmertum bedeutet und welcher gesellschaftliche Mehrwert davon ausgehen kann.

Wir bedanken uns ganz herzlich für diesen Beitrag.

[Transkript; Audio-Datei aus rechtlichen Gründen nicht verfügbar] Der Beitrag wurde am 14.09.2016 um ~ 14:40 Uhr im NordwestRadio gesendet.

 

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