Der Entrepreneur’s Pledge

Das Prinzip des ehrbaren Kaufmanns wird für die Zukunft gerüstet

Innerhalb der Social Entrepreneurship Szene in Deutschland haben sich schon viele Initiativen gegründet, um das Thema Sozialunternehmertum voranzubringen und den Unternehmern ihre gesellschaftliche Verantwortung bewusst zu machen.

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Eine von ihnen ist der Entrepreneur’s Pledge. Eine Organisation, die von ihren Mitgliedern gewissermaßen das Gelöbnis erwartet, sozial-verantwortlich (moralisch) zu wirtschaften.

Unterzeichner des Entrepreneur’s Pledge versprechen, dass mindestens die Hälfte der von ihnen erwirtschafteten Gewinne (in mindestens einem, von ihnen gegründeten Unternehmen) reinvestiert werden. Ins Leben gerufen wurde dieses Projekt von Waldemar Zeiler und Philip Siefer, den beiden Gründern von einhorn Kondome.

Und wieso nicht einfach spenden?

Die Initiative ist inspiriert von „The Giving Pledge“ von Warren Buffet und Bill Gates. Beim The Giving Pledge geht es aber darum, einen Großteil seines Vermögens zu spenden – entweder noch zu Lebzeiten oder danach. Dieses Konzept wurde nicht nur gelobt, sondern auch vielfach kritisiert. Denn Philantrophie in Form von Spenden, so gut es vielleicht auch gemeint sein mag, ist langfristig und für sich allein, nicht das Allheilmittel für eine gerechte Gesellschaft und Wirtschaft. Es bedarf nachhaltigen (unternehmerischen) Konzepten, die sich langfristig selbst tragen. Dafür müssen Stiftungen, Unternehmen und andere Organisationen zusammenarbeiten. Das ist eine Aufgabe für alle von uns.

Vor allem in den USA kam es in Bezug auf Organisationen, die zu großen Spenden aufrufen, zu einer kontroversen Diskussion: Einzelne Personen häufen dort Geld in Milliardenhöhe an. So eine ungleiche Verteilung von Reichtum macht nachdenklich und skeptisch. Wäre es nicht viel besser für alle, wenn Unternehmer nicht nur immer mehr Geld einnehmen würden und es irgendwann vielleicht einmal spenden, sondern wenn schon zu Beginn nachhaltig gewirtschaftet und investiert werden würde? Das würde dann beispielsweise bedeuten seine Mitarbeiter gerecht zu bezahlen, die Umwelt und Ressourcen zu schonen und sich sozial zu engagieren. Gewinne eben nicht nur anzuhäufen, sondern auch sinnvoll zu nutzen. Dass man dabei immer noch sehr viel Geld verdienen kann, schließt dies ja nicht aus. Vermutlich macht es zusätzlich zufriedener und glücklich.

Reinvestition von Gewinnen als nachhaltige Lösung

Auch Hilfswerft-Gründer Nils Dreyer ist bei Entrepreneur’s Pledge gelistet, insgesamt sind es um die 90 Unternehmer

Auch Hilfswerft-Gründer Nils Dreyer ist bei Entrepreneur’s Pledge gelistet, insgesamt sind es um die 90 Unternehmer.

Mit dem Entrepreneur’s Pledge soll also bekräftigt werden, dass schon während der unternehmerischen Aktivitäten soziale und ökologische Gesichtspunkte mit in die Führung und das Management einbezogen werden sollen. Wenn ein Unternehmen skalierbar und rentabel ist, dann misst sich die Reinvestitionssumme an der Kapitalrendite des Unternehmens. Auf der Seite der Initiative heißt es:

 

The Entrepreneur‘s Pledge is a commitment by sustainable thinking entrepreneurs to dedicate their entrepreneurial gift to found at least one business that will have a positive impact on environmental and social challenges and re-invest 50% of the profits to further its cause.

www.entrepreneurspledge.org

 

Das Konzept klingt nachvollziehbar, glaubwürdig und überzeugend. So hat sich auch Hilfswerft-Gründer Nils Dreyer dem Entrepreneur’s Pledge verschrieben. Nachgefragt: Was waren seine persönlichen Beweggründe?

 

Wir benötigen in Deutschland eine breite Bewegung für das Thema Social Entrepreneurship – ich finde es klasse, wenn Leute, die von vielen als Vorbild gesehen werden, hier voran gehen. Im Entrepreneurs Pledge kommen unheimlich viele spannende Persönlichkeiten zusammen. Sie werden geeint durch ein gemeinsames Mindset und ein gemeinsames Ziel – das ist unheimlich inspirierend.

Nils Dreyer, Gründer und Geschäftsführer der Hilfswerft

Um sich für den Entrepreneur’s Pledge zu qualifizieren, muss man eine erfolgreiche Unternehmertätigkeit nachweisen und mindestens zwei der Mitglieder als Bürger gewinnen. Wer legt als nächstes dieses sehr besondere Gelöbnis ab? Wir sind gespannt!

 

 

 

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