3. Social Entrepreneurship Stammtisch in Bremen
Social Entrepreneurship in Bremen bekannt machen und stärken:
Der Stammtisch zum Thema soziales Unternehmertum
Regelmäßig findet die von der Hilfswerft und dem Social Impact Lab (mit Uwe Wunder)
initiierte Veranstaltung im Café Karton statt: Soziales Unternehmertum allgemein, aber vor allem
auch vor Ort d.h. in Bremen und Umgebung wird hier zum Thema gemacht.
Der dritte Stammtisch fand dieses Jahr am 24. Januar statt. Nachdem die letzten beiden Stammtische gut besucht waren und wir uns auch ordentlich Feedback eingeholt hatten, das wir uns zu Herzen nahmen, ging es also daran einen Stammtisch Nummer drei über die Bühne zu bringen.
Unser Geschäftsführer Nils übernahm wieder die Moderation des Abends und führte uns unterhaltsam durch die verschiedenen Inhalte. Nach der Begrüßung zunächst die Feststellung, dass ein Drittel der Gäste neu dabei ist – es spricht sich also was rum. Mundpropaganda und Facebook sei Dank! Für unsere neuen Mitstreiter hat Carsten die Hilfswerft noch einmal kurz vorgestellt. Wir machen aber auch echt coole Sachen 😉 Etwas später, als Uwe Wunder dazu kam, sprachen wir auch noch vom Social Impact Lab, welches hier eröffnet werden soll. Schön, dass es vorangeht und immer mehr Unterstützer dazugezählt werden können.
Weiter ging es mit unseren „Haupt-Acts“. Wir hatten wieder Leute ausfindig gemacht, die Lust haben von ihren Projekten, Ideen oder Unternehmungen zu erzählen. Am besagten Abend waren Anke Jacobj und Selcuk Demirkapi dabei.
Informationen zum Thema Social Entrepreneurship in Bremen und ein Praxisbeispiel
Anke studiert Nachhaltigkeit und Politik an der Hochschule Bremen und arbeitet bei der Wirtschaftsförderung Bremen. Sie ist dort für die Homepage startups-bremen.de verantwortlich. Sie erklärte uns das Ziel der Homepage, nämlich Informationen über die Startup-Szene in Bremen bereit zu stellen. Die Seite ist sehr klar strukturiert und übersichtlich. Sie bildet die Hauptinteressenspunkte von Gründunginteressierten ab: Know-How, Finanzierung, Räume und Akteure. Anke erläuterte die einzelnen Punkte und es war klar, dass man sich diese Internetseite mal anschauen sollte. Nils wäre aber nicht Nils, wenn er bei der Diskussion nicht noch zusätzliches Insiderwissen herausbekommen hätte, welches die Zuschauer fleißig aufgesogen haben 😉 Es war spannend und informativ mit dir, liebe Anke 🙂
Selcuk war unser zweiter Gast. Er ist studierter Wirtschaftspsychologe und hat letztes Jahr im Oktober das Lebensmittelgeschäft SelFair eröffnet. Nach seinem Studium wollte er sich unbedingt selbstständig machen. Da er schon viele Erfahrungen im der Nahrungsmittelbranche hatte, wollte er einen Laden eröffnen. Aber eben dann doch nicht einfach nur „einen Laden“: Nichts Konventionelles, sondern etwas Neues und Innovatives. Dann kam ihm die Idee ein plastikfreies Lebensmittelgeschäft zu eröffnen.
Aufgrund der Vielzahl an Verpackungsabsurditäten, die einem beim Einkaufen in konventionellen deutschen Supermärkten auffallen, kann man eigentlich auch nur den Kopf schütteln und sich tatsächlich ernsthaft Gedanken machen was nach einem Einkauf eigentlich gegessen wird und was alles im Müll landet. Jeder kennt das; vermutlich fühlte sich so manch einer von uns ertappt. Toll also, wenn Unternehmer wie Selcuk ein solches Problem anpacken. Eine Änderung des Kaufverhaltens könnte tatsächlich einiges bewegen, um den Plastikwahn und die Gefährdung der Umwelt zu stoppen. Plastikfreie Läden sind ja nicht ganz neu, aber sie liegen im Trend und finden Nachahmer. Hier gibt es eine Übersicht über alle unverpackt Läden in Deutschland.
Zurück zu SelFair und Selcuk. Bei SelFair sollen zusätzlich „die 100 gesündesten Lebensmittel“ verkauft werden, damit die Kunden nicht nur plastikfreie sondern auch gesunde Produkte erwerben. Selcuks Lieblings-Fitmacher ist ganz klassisch: der Apfel 🙂 Gut, denn den gibt’s ja auch regional! Selcuk hat uns in seiner offenen und freundlichen Art erklärt, welche Erfahrungen er als Gründer gemacht hat – Gründer mit Mission wohlbemerkt: Nachhaltigkeit und Qualität haben oberste Priorität. Dass diese hohen Ansprüche eine Gründung nicht einfach machen, wird deutlich wenn Selcuk weitererzählt.
Potentiellen Geldgebern musste die Einzigartigkeit des Lebensmittelgeschäfts deutlich gemacht werden und dass sich das Kaufverhalten der Konsumenten ändert, dementsprechend ein plastikfreier Supermarkt durchaus bestehen kann und Gewinne einbringt. Eine weitere Herausforderung ist natürlich immer die Anfangsphase einer Gründung, wenn Abläufe noch nicht routiniert sind und der Gründer selbst auf allen Ebenen mit anpacken muss. Auch seine Kunden muss man erstmal verstehen – genauso andersherum.
Letztlich scheint Selcuk aber von seinem Konzept überzeugt zu sein und mittlerweile gibt es sogar schon einige Stammkunden. Und Zeit für den Stammtisch hatte Selcuk zum Glück auch übrig 😉 So manch‘ einer wird wohl bald mal zu Besuch bei SelFair sein und sich inspirieren lassen. SelFair befindet sich im Viertel: Vor dem Steintor 189!
Das Stammtisch Netzwerk
Wir stimmen mit Selcuk überein, dass es für eine Gründung, aber auch für die gesamte Lebensplanung/-gestaltung/-einstellung unglaublich wichtig ist, zu wissen, was man kann und damit machen möchte. Das fragte sich Selcuk nach dem Studium genauso wie viele andere auch beim Stammtisch. Für unser Netzwerk wollen wir genau dies herausfinden: Was können wir eigentlich alle? Was machen wir richtig gut? Ebenso wichtig ist es zusammen zu arbeiten und herauszufinden wer einen unterstützen und ergänzen kann. Dazu wollen wir beim nächsten Mal einen kleinen Workshop durchführen – jeder sollte sich im Vorfeld überlegen „Was biete ich?“ (Wissen, Erfahrung, Kontakte) und „Was brauche ich?“ (für mein Projekt beispielsweise).
Natürlich kann man auch wieder spannende Vorträge erwarten und nicht zu vergessen das lockere Beisammensein, Quatschen und Bierchen zischen, was den Stammtisch immer so entspannt ausklingen lässt 🙂
Vielen Dank an alle Teilnehmer – wir sind begeistert von euch und eurem Zuspruch!
Die nächsten Termine
Am 14. März und am 23. Mai stehen die nächsten Termine an. Wie immer um 18 Uhr im Karton. Man sieht sich!