Bremer Impuls im Porträt: Die GoodGang
So voll haben wir den Karton selten gesehen – bei unserem Social Entrepreneurship Abend am 4. Juni war kaum noch ein Sitzplatz zu haben. Eigentlich kein Wunder, denn wir hatten mit der GoodGang und einem Kooperationsprojekt für Pop-Up-Stores wieder grandiose Gäste am Start.
Wer nicht dabei war hat also ordentlich was verpasst! Aber wir sind ja nicht nachtragend, deshalb gibt es in einem zweiteiligen Nachbericht die wichtigsten Infos zu den Impulsen:
Name: Die GoodGang
In einem Satz:
Ein Projekt, das Gutes sichtbar macht, das Menschen verbindet, Macher/innen eine Plattform und eine Gemeinschaft bietet.
Was sind die Aktivitäten?
Auf der GoodGang-Webseite findet sich derzeit ein kleiner Online-Shop mit College-Jacke, Mütze und T-Shirt. Die College-Jacken können individualisiert werden und jeder Kauf löst dabei 5 € Spenden an ein SOS-Kinderdorf aus. Als Patin des Projektes bringt die Sängerin Meral Al-Mer die „Lovekutte“ unter ihre Zuhörerschaft. Die „Liebesmützø“ und der Babybody vergibt den gleichen Betrag SUPPORT THE MAMAS und die FUCK-AFD-Jacken unterstützen Hass hilft.
Wie ist es entstanden? Woher kam die Motivation?
Angefangen hat alles mit einem Benefiz-Event zum Geburtstag der Kreativwerkstatt „Kalle“ aus Bremen. Saskia entwickelte die College-Jacken-Idee und lud in die Gang ein. Und viele wollten Teil davon sein.
Dadurch angetrieben bekam das Seitenprojekt mehr Bedeutung. Und die Motivation mehr zu machen, war groß: „Die Geschichten, die in Bremen und darüber hinaus erzählt werden, verdienen großes Gehör, denn sie sind so relevant für uns alle. Das Herzblut von Artists, das in ihre Projekte fließt, die Liebe und Hingabe, die Menschen in gemeinnützigen Institutionen täglich weitergeben, sind Dinge die uns und unsere Gesellschaft ausmachen“, so Saskia und weiter „Sie beeinflussen unser tägliches Denken und Handeln noch viel mehr, wenn wir genau hinsehen, wenn wir miterleben, zuhören und verstehen und selbst ein Teil davon sind. Das wollen wir als Goodgang unterstützen.“
Was sind die Zukunftspläne?
Das Projekt soll sich professionalisieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Dienstleistung, Projekte, Künstler und Design zusammen zu bringen. Als Fixstern gelten dabei die vier Grundlagen „Verantwortung übernehmen & tragen“, „Haltung entwickeln & zeigen“, „Unterstützung geben & vermitteln“, sowie „Menschen verbinden & ermutigen“. Noch werden die Textilien fertig gekauft und dann bedruckt, aus Kostengründen. Vielleicht ändert sich auch das bald, um mehr Nachhaltigkeit in das Projekt zu bringen. Kurzum: Die Gang bereitet sich langsam auf eine Expansion vor.
Hilfswerft-Meinung:
Dieses Mal von Fabian:
Das Anfangsprinzip von der GoodGang hörte sich erst einmal wenig innovativ an: Kauft etwas und einen Teil vom Ertrag spenden wir. Soweit schon hundertfach gesehen. Die weiteren Entwicklungen klingen jedoch spannend. Die Dienstleistung mit Kleidung gute Initiativen und gute Künstler*innen zusammenzubringen, sehe ich als Win-Win. So könnten vielleicht auch Social Startups Botschafter*innen für Ihre Idee finden, welche diese dann verbreiten. Das richtige Netzwerk finden schafft wiederum Mehrwert, für das sich die GoodGang durchaus bezahlen lassen kann.
Dazu kommt, dass hier Design- und Marketing-Expert*innen am Drücker sind: Der Auftritt sieht verdammt edel aus, ich will Teil der Goodgang sein, nicht nur für den guten Zweck, sondern weil es stylisch aussieht. Doch während ich diese letzten Zeilen schreibe, schaut mir ein Hilfswerft-Kollege über die Schulter und sieht das neue FUCK AFD-Shirt. Für ihn spalten solche Motive die Gesellschaft noch mehr, Fronten verhärten sich, anstelle das diffuse Ängste genommen werden würden. Also ist auch bei der Auswahl der Projekte ein Aspekt, dass die Botschaften reflektiert werden. So wie ich aber Teile der GoodGang kennenlernen durfte, ist das kompromisslose Frechsein auch Teil des Konzepts. Schließlich ist man immer noch eine Gang.
Spezial: Kurzinterview mit Insa und Saskia von der GoodGang:
Am Social Entrepreneurship Abend standet Ihr Rede und Antwort, was würdet Ihr aber selbst gerne einmal vom Publikum wissen?
In welcher Intention seid ihr hier und was würde euch den Zugang zum Mitmachen bei sozialen Projekten erleichtern? An welcher Rolle in Projekten dieser Art hättet ihr besonders viel Spaß?
Woher bekommt Ihr in Bremen Inspiration für Eure Arbeit?
Täglich und jederzeit von den Menschen um uns herum. Wenn man einen offenen Blick für das hat, was Bremen bewegt und welche Kräfte hier mobilisiert werden, um sinnreiche, schöne und bereichernde Dinge zu erschaffen, begegnen sie einem von ganz allein. Da braucht man gar nicht lange suchen.
Was ist Euer Tipp / Eure Weisheit für Sozialunternehmer*innen in Bremen?
Verbindet euch! In Bremen gibt es unfassbar viele Supporter und Macher/innen, die Lust haben, ein Teil von guten Projekten zu sein. Macht sichtbar, was euch bewegt und geht aufeinander zu. Die richtigen Menschen laufen gerne in offene Arme.
Was ist –außer Eure Projektseite – eine gute Medienempfehlung, die Ihr uns verraten möchtest?
preciousplastic.com, Gründer Dave Hakkens, niederländischer Designer, ist seit Jahren sehr ambitioniert, prämiert und umtriebig in Sachen Plastikrecycling und hat die wundervollsten Ideen.
1 Antwort
[…] der GoodGang hatte der zweite Impuls des letzten Social Entrepreneurship Abend Bremen noch gar nicht seinen […]