14. Oktober 2017: Engagiert in Oberfranken – Nachbericht
Engagiert in Oberfranken startet mit gelungenem Auftakt in die nächste Runde
Am 14. Oktober 2017 war die Hilfswerft wieder einmal gemeinsam mit der Adalbert-Raps-Stiftung in Oberfranken vertreten um den Sozialraum dieser Region zu stärken. Nach einer tollen Reihe von Fokusveranstaltungen und dem Wettbewerb „Helden der Heimat“ in diesem Jahr meldete sich „Engagiert in Oberfranken“ nun mit einem Workshop und einer Vernetzungsveranstaltung zurück.
Engagiert in Oberfranken
Mit dem Fokus auf der Thematik der Teilhabe von geflüchteten Menschen und Diversität in einer Gesellschaft wurde der Nachmittag für alle Interessierten geöffnet und gestaltet. Zur Vernetzung und Vertiefung dieser Themen haben wir Experten eingeladen, die den Teilnehmenden mit kurzen Impulsen einen Einblick in ihr Wissen und Erfahrung gaben.
Der Nachmittag begann mit einer Begrüßung der Teilnehmenden von der Adalbert-Raps-Stiftung durch Frank Kühne. Danach wurde eine Studie zum Sozialraum Oberfranken mit dem Fokus auf Teilhabe und Diversität vorgestellt, da diese als Basis für die Veranstaltung und den Anspruch den Sozialraum zu stärken angesehen werden kann.
Die Impulse
Dann folgte der erste Impuls zum Thema Teilhabe von Oliver Queck vom JobKraftwerk. Er hat erkannt, dass ein großes Problem bei der Integration die hohen Barrieren zum Arbeitseinstieg darstellen. Aus diesem Grund hat er JobKraftwerk gegründet, ein Unternehmen, welches eine Internet Plattform anbietet, die digitale Lösungen und Plattformen zur Vereinfachung und Beschleunigung der regionalen Arbeitsmarktintegration bereitstellt und damit die Aufwände für alle Beteiligten reduziert.
Anschließend stellte sich Über den Tellerrand vor, welches ebenfalls ein Erfolgsbeispiel für gelungene Integration von geflüchteten Menschen ist. Dr. Rabea Haß ist bei Über den Tellerrand für die Strategie und Organisation zuständig und stellte sich und das Unternehmen vor. In schöpferischen, kreativen und sportlichen Projekten begegnen sich regelmäßig Menschen unterschiedlichster Kulturen und lernen sich unbefangen kennen und schätzen. Dabei sind alle Vereinsangebote kostenlos. Als Modellprojekt inspiriert, motiviert Über den Tellerrand zu grenzübergreifender Begegnung und Austausch auf Augenhöhe zwischen Kulturen. Das Netzwerk umfasst interkulturelle Communities in über 30 Städten.
Diskussionsrunde
Nach einer kurzen Kaffeepause starteten wir mit einer Panel-Diskussion in den zweiten Teil des Nachmittags. Teilnehmenden dieser Diskussion waren Lisa Scherm, Prof. Behr, Prof. Eckhardt, Wolf Schneider und Ibukun Koussemou.
Lisa Scherm repräsentierte bei der Diskussion die Projektgruppe „Integration durch Sport für Oberfranken“ des Deutschen Olympischen Sportbundes, welche es sich zum Auftrag gemacht hat sozial benachteiligte Menschen und Geflüchtete durch den Sport am Alltag in Bayern teilhaben zu lassen. Die Projektgruppe fördert zur Zeit 17 Projekte in ganz Bayern.
Professor Behr ist ein Experte für den Islam und seine pädagogische Vermittlung. Er erforscht und lehrt hierzu in Frankfurt, nimmt dazu auch immer wieder öffentlich Stellung. Als Erziehungswissenschaftler bringt er wertvolle Einblicke mit, wie die Religionslehre auch zur Motivation für mehr Teilhabe von Geflüchteten genutzt werden kann.
Das connectionHaus – Leben mit Flüchtlingen wird von Wolf Schneider vertreten. Er lebt gemeinsam mit Geflüchteten jeden Alters, einer Asylsozialbetreuerin und einigen Deutschen zusammen. Er hatte viele Kritikpunkte an der Flüchtlingshilfe in Deutschland anzubringen und trug damit und durch seine Erfahrungen einen spannenden Teil zur Diskussion bei.
Prof. Eckhardt leitet das Projekt „Willkommensstädte“, welches davon ausgeht, dass Städte und Landkreise sich auf eine langfristige und umfassende Veränderung vieler Formen des bisherigen Zusammenlebens einstellen müssen. Er ist der Meinung, dass man Flüchtlingen auch Räume für sich geben müsse, in denen sie unter sich bleiben können. Seine Forderung: „Geflüchtetenarbeit muss effektiver geschehen, sie braucht aber vor allem auch eins, Zeit“.
Ibukun Koussemou war bereits am Vormittag des Engagiert in Oberfranken-Tages als Experte dabei. Als Aslykoordinator und seinen Erfahrungen aus der eigenen Einwanderung nach Deutschland brachte er eine neue Perspektive in die Diskussion ein und den gewünschten Fokus auf die Lage speziell in Bayreuth.
Abschluss
Die Diskussion stand unter dem Titel „Teilhabe statt Teilnehmen: Diversität als Ressource für gelungene Integration“. Sie wurde von Carsten Lessmann von der Hilfswerft moderiert.
Nach der Diskussion startete eine interessante Fragerunde, in der alle Teilnehmenden spannende Anstöße und Fragen einbrachten, wodurch ein lebhafter und packender Abschluss der Veranstaltung gefunden wurde.
Nächste Veranstaltungen
Gemeinsam mit der Adalbert-Raps-Stiftung blicken wir auf einen intensiven und spannenden Tag zurück. Wir freuen uns auf weitere Veranstaltungen in den nächsten Wochen und Monaten. Darunter auch das Social Entrepreneurship Camp an der Universität Bayreuth. Alle Infos dazu hier.